Warum braucht man ein Feindbild?
Feindbilder sind psychische Projektionsmaschinen. Sie bieten die Möglichkeit, latenten Selbsthass, Versagensängste und das Empfinden subjektiven Ungenügens auf einen Gegner auszulagern und stellvertretend am "Sündenbock" zu bekämpfen.
Was ist ein Feindbild einfach erklärt?
Ein Feindbild ist das Bild, wie wir uns unseren Feind vorstellen. Einen Feind stellt man sich häufig als grausam, unmenschlich, betrügerisch vor. Man muss sich vor ihm in Acht nehmen, darf ihm nicht trauen. Feindbilder schreiben anderen also negative, schlechte Eigenschaften zu.
Wie verändern sich Feindbilder?
Informationen werden selektiv wahrgenommen und gespeichert. Dem Feindbild widersprechende Informationen werden umgedeutet. Solche, die nicht in das vorgefasste Schema passen, werden ignoriert oder kleingeredet. Damit können die bestehenden Feindbilder immer wieder bestätigt werden.
Wie entsteht ein Feindbild?
Bei der Feindbilder-Entstehung sind soziale (Zugehörigkeit zu einer Gruppe) und insbes. politische Bedingungen entscheidend: Relevante Personen, Gruppen, Organisationen und Institutionen erzeugen und intensivieren durch gezielte Handlungen und (Des-)Informationen Konflikte und Feindschaft.
Was für Feindbilder gibt es?
Zu den wesentlichen Merkmalen ausgeprägter Feindbilder gehören:
- Die grundsätzlich negative Bewertung des Gegners. …
- Tendenzen zur Dehumanisierung. …
- Einseitige Schuldzuweisungen. …
- Die Wahrnehmung des Konfliktes als Nullsummenspiel. …
- Gruppendenken. …
- Spiegelbilder.
Welche Funktionen haben Feindbilder?
Schließlich haben Feindbilder die wesentliche Funktion der Selbstbild-Erhöhung: Da der Feind als minderwertig und gefährlich dargestellt wird, wird automatisch das Selbstbild erhöht. Ausgeprägte Feindbilder sind wichtige Indikatoren für die mögliche Eskalation eines Konfliktes hin zu einem Krieg.
